Reisebericht von Martina Wackerhagen

Martina_Portrait

Martina Wackerhagen

 

Im Januar 2014 entfloh ich dem tristen Wetter in Schleswig – Holstein fĂŒr etwas mehr als drei Wochen. Mein Ziel war natĂŒrlich Kenia. Nach ĂŒber einem Jahr hatte ich mich besonders auf die Kinder im Tsimba Children Home gefreut.

In der Woche war Schule fĂŒr die Kinder, aber an den drei Wochenenden haben wir viel Zeit miteinander verbracht.

Von den großen Jungs war ich  beeindruckt – das sind ja schon richtige junge MĂ€nner !!  Mit einem Zahnstocher zwischen den ZĂ€hnen fand ich sie – hauptsĂ€chlich Muriuki –  meist lehnend an den HauswĂ€nden vor – voll cool !!

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Athumani & Zakayo

Athumani war am ersten Wochenende nicht dabei, weil er an einem Auswahlwochenende

fĂŒr ein Sponsoring der Equity – Bank teilnahm.

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Unser Ältester hatte nĂ€mlich seinen Primaryabschluss mit 407 Punkten abgeschlossen, was ihn zur Teilnahme an der Auswahl berechtigte – und
..er bekommt auch tatsĂ€chlich eine „scholarship“    GlĂŒckwunsch, Athumani !!

Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an zwei Paten von Athumani, die trotz der wilden Zeiten bestĂ€ndig zu ihm gehalten haben !!

 

Jaa, mein Garten sah wegen der Trockenheit ziemlich traurig aus.
Schade, dass  diese fruchtbare, wunderbare Erde immer erst den Regen braucht, um so richtig etwas hervorzubringen – und der war in der letzten Zeit nicht so ĂŒppig gefallen.

Es gĂ€be soooo viel zu tun im Heim, wenn die Mittel vorhanden wĂ€ren. Reparaturen, Sanierungen, auch Kleidung der Kinder, Schultaschen und Schulkleidung
. und vieles mehr. Große und kleinere; dringende und weniger dringende Dinge zu tun. Ich weiß, dass Astrid viel jonglieren muss, um das Nötigste hinzukriegen

Aaaaber, erst einmal wichtig ist – finde ich – dass die Kinder auf mich einen durchweg  guten, seelisch gesunden und fröhlichen Eindruck machten.
Die Ă€lteren MĂ€dchen und Jungen haben teilweise mit ihrer PubertĂ€t zu kĂ€mpfen. Die MĂ€dchen versuchen, ihre aufkeimende Weiblichkeit hinter SchĂŒchternheit und TĂŒchern zu verbergen, die Jungs versuchen es eher mit Machogehabe. Aber alle brauchen trotzdem ihr “QuĂ€ntchen” an Zuneigung.

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Rehema jongliert

 

Am ersten Wochenende begleiteten mich mein Neffe Malte und seine kenianische Freundin Rose. Zum GlĂŒck hatten wir noch einen neuen Fußball besorgt; Muriuki zauberte drei JonglierbĂ€lle hervor und so wurde Fußball gespielt und begeistert Jonglage geĂŒbt. Sogar Rehema, das scheue Reh, traute sich.

 

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Malen – das Ergebnis

Die Kinder fragten mich, ob wir an einem Nachmittag malen könnten. Wir fanden noch ein paar TuschkĂ€sten und Pinsel. Supertolles Papier zum Tuschen gibt es ĂŒbrigens im „Leyla bookshop“ in Ukunda.

Wir haben Tiere in verschiedenen Sprachen und Dialekten benannt, auf Deutsch aufgeschrieben und dann gemalt – sĂŒĂŸ, Esther malte ein „Kanchen“.

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Selbst die großen Jungs hatten Spaß – Athumani ist nicht nur gut in der Schule, sondern malt auch sehr schön !

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Rehema & Asha Geburtstag

 

Asha und Rehema hatten im Januar Geburtstag – mitten in der Woche. Die beiden waren von der Idee, den Geburtstag auf das kommende Wochenende zu verschieben, ziemlich begeistert

Die große Musikanlage wurde hervorgeholt, Mariam hatte Kuchen gebacken und die beiden MĂ€dchen haben sich in pink schick gemacht !

Saidi (unglaublich, wie erwachsen der geworden ist
) war der Zeremonienmeister und fĂŒhrte durch die Geburtstagsfeier.

Asha und Rehema bekamen jeweils eine neue Schultasche – ein dringender Wunsch, weil die alten nicht mehr als solche zu erkennen waren
..

Nach Kuchen, Obst, Saft  und SĂŒĂŸigkeiten fingen die Kleinen an zu tanzen. Also, wenn Mejumaa anfĂ€ngt, sich zu bewegen, dann wĂŒrde so mancher Hip Hop – tĂ€nzer  neidisch; aber auch Zakayo hat schon so coole Tanzbewegungen drauf. Ich habe kleine Videos gefilmt und  immer wieder Freude beim Angucken.
Langsam kamen dann auch die grĂ¶ĂŸeren MĂ€dchen hinter den TĂŒchern hervor und zeigten erstaunliche Beweglichkeit –

besonders in den HĂŒften – wow!

 

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Am Meer

NatĂŒrlich war auch ein Strandtag geplant.

Badesachen, HandtĂŒcher, BĂ€lle, Mittagessen, alle Kinder, Mariam, Stella, Lazaro, Jotham und ich, wurden in Auto und Bus verfrachtet und ab ging es zum Tradewind public beach.

Immer wieder erstaunlich, was sich die MĂ€dchen fĂŒr ihre Badegarderobe einfallen lassen !! Unter den eigentlichen BadeanzĂŒgen sind Leggings noch die normalsten KleidungsstĂŒcke.
Unter Maggy’s Badeanzug passte eine ganze rot – weiß gestreifte Jeans
..

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Zakayo hatte am Morgen noch Malaria und es war eigentlich bedenklich, ihn mit an den Strand zu nehmen, aber er wollte unbedingt. So ganz gut ging es ihm nicht, aber als dann nach dem Mittag frische KokosnĂŒsse ( Madafu ) serviert wurden, fand eine Spontanheilung statt 😉
Ist ja aber auch lecker und gesund !!

Am Strand gibt es immer viel zu sehen. So kamen gerade Fischer mit ihrem frischen Fang aus dem Wasser und wogen und verkauften ihre Ware gleich am Strand. Das war sehr interessant !

 

Jotham, unser Manager seit April 2013, machte auf mich einen sehr netten Eindruck. Er redet nicht viel, hat – besonders bei den großen Jungs –  eine AutoritĂ€t und ist an den Kindern und der Arbeit interessiert. Lazaro, den neuen Hausvater  habe ich nicht sehr wahrgenommen; er scheint aber sehr nett zu sein und die Kinder mögen ihn.

Stella – unsere Hausmutter seit Mai 2013- ist klasse! Die Kinder kommen zu ihr, und sie macht offensichtlich ihre Arbeit als Mama gut. Sie ist sehr sportlich, und kann selbst die Jungs beim Volleyball ins Schwitzen bringen. Da haben die Herren “Cool” gleich mal Respekt.

Das sind nur kurze EindrĂŒcke – aber die waren positiv.

 

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Ein letztes Essen mit den Kids

 

Am letzten Tag mit den Kindern, haben wir ein großes Essen geplant.
Chickenpilau, Obst, Chapati und Soda (mal wieder…).

Die Kinder deckten den Tisch mit einer weißen Decke unter dem Mangobaum!
Es wurde aufgetragen und dann verstummten alle und genossen das leckere Essen!!

Vielen Dank, liebe Mariam !! Ein traumhaftes Essen !

Eigentlich wollten wir nach dem ĂŒppigen Mahl nur ein bisschen spazieren gehen. Es wurde aber ein ziemlich langer und anstrengender „Bushwalk“ daraus! Mariam fĂŒhrte uns durch mannshohes Gras und  ĂŒber Stock und Stein. Aber es war schön und die Kinder liefen begeistert mit.

WĂ€hrend der Zeit mit den Kindern, war trotzdem immer ein bisschen Zeit fĂŒr mich, die Kinder zu betrachten.
Ein großer Teil wird wirklich langsam erwachsen!

 

Unsere Njeri ist bereits im zweiten Jahr an der Secondary School; Athumani wird in diesem Monat auch in eine Secodary School gehen.
Beide kommen nur noch in den Ferien “nach Hause”.
Drei weitere Kinder sind jetzt bereits in der achten Klasse. Mensch, wie die Zeit vergeht.

Eine große Freude ist es, die Kleinen zu sehen. Zakayo erobert jedes Herz !  Esther, seine Schwester, ist immer ein bisschen ernst und legt noch manchmal ihre Stirn in Falten, wirkt aber schon viel entspannter als letztes Jahr. Mejumaa ist ein Sonnenschein und Maggy hat immer noch so wilde Augen – ist aber schon sehr viel ruhiger geworden!

Es war wieder eine sehr schöne Zeit mit den Kindern und, wie immer, viel zu schnell vorbei !

Ich wĂŒnsche mir, dass das Heim weiterhin bestehen bleibt und dass es weiterhin bergauf geht.

Wir können uns alle glĂŒcklich schĂ€tzen, dass Astrid sich der Arbeit angenommen hat und es wirklich gut macht! Und toll, dass Petra weiterhin dabei ist! Astrid und Petra verstehen sich sehr gut  – da wird es also keine Probleme geben.

Aber
 Wir brauchen noch viel mehr UnterstĂŒtzung! Einige Kinder haben immer noch keine volle Patenschaft. Sie werden natĂŒrlich aus dem Budget mit versorgt, was kein Problem ist. Aber SchulgebĂŒhren, Lernmaterialien und Uniformen können aus den Patengeldern nicht finanziert werden.

Es gibt auch weitere “Ecken”, an denen etwas getan werden muss. GebĂ€ude sanieren, den Spielplatz reparieren, den Bus auf Vordermann bringen, den Garten vernĂŒnftig  nutzen  und und und


Wo es noch ĂŒberall fehlt, darĂŒber kann Astrid viel bessere Auskunft geben.

Ich habe meinen Aufenthalt wirklich genossen, und freue mich jetzt schon auf das nÀchste Mal in Kenia !

Viele GrĂŒĂŸe,
Martina Wackerhagen